15 Mar
15Mar

In Deutschland entstanden die Vorläufer der PR zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dies hat Günter Bentele, Professor für Öffentlichkeitsarbeit & Public Relations herausgefunden: „Das Entstehen der modernen PR setzt die Existenz eines entwickelten Mediensystems der Gesellschaft und damit eine strukturierte öffentliche Sphäre, also eine entwickelte Öffentlichkeit, voraus.“ Zur Zeit des Wiener Kongresses dürfte laut Bentele die Zahl der im Auftrag arbeitenden „Literaten“ Preußens nicht höher als acht bis zehn gewesen sein.

 Karl August Varnhagen von Ense, der während des Wiener Kongresses und auch danach im Auftrag von Karl August Fürst von Hardenberg, dem preußischen Staatskanzler, für die preußische Regierung kommuniziert, spielt in diesem Entstehungsprozess eine herausragende Rolle. Laut Bentele koordinierte er die literarischen Kollegen beim Wiener Kongress, erstellte regelmäßig Pressespiegel, diskutiert diesen mit Hardenberg und schrieb politische Artikel, beispielsweise für die damals führende Augsburger „Allgemeine Zeitung“, den „Deutschen Beobachter“ sowie den „Hamburger Unparteiischen Correspondenten“, um politische Positionen Preußens in die Öffentlichkeit zubringen und damit die öffentliche Meinung zu beeinflussen.


 
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