Die Saure-Gurken-Zeit: eine Metapher aus dem 18. Jahrhundert ist für heimische Journalisten und Redakteure noch immer relevant. Doch was ist damit eigentlich gemeint?
Jedes Jahr aufs Neue beschäftigt die Medien die sogenannte Saure-Gurken-Zeit. Der Begriff nimmt Bezug auf die Sommermonate im 18. Jahrhundert, in denen kaum Geschäfte getätigt wurden. So hatten die Leute Zeit, um die Gurken für den Winter sauer einzulegen. Dies übertrug der Volksmund später auf die Medienberichterstattung im Sommer – und prägte damit den Vorgänger des neumodischen Wortes „Sommerloch“.
Wenn Politik, Sport, Schulen und Universitäten in die großen Sommerferien gehen, scheint die Welt in gewisser Weise nahezu stillzustehen. So müssen sich viele Redaktionen auf die Suche nach Themen machen. Viele Journalisten nutzen diese Zeit, um von der ereignisbezogenen Berichterstattung abzuweichen. Dann bringen sie Themen, weil sie sie schon immer mal recherchieren wollten. Oder, weil ihnen kein besseres Thema einfällt – das wäre dann wohl die saure Gurke unter den Salatgurken. Diese fällt sofort auf; der aufmerksame Leser merkt: Da ist es, das Sommerloch.