Hummer-Fahrzeuge stehen für amerikanischen Überfluss. Nicht nur Arnold Schwarzenegger, sondern auch ganz normale deutsche Millionäre hatten oder haben eines der Riesengefährte, die in den USA für einen besonderen Lifestyle stehen. Mindestens so martialisch wie die Fahrzeuge mit ihren schmalen Schießscharten-Fenstern sind auch die Bezeichnung Hummer und der ikonische Schriftzug. Doch mit dem scherenbewehrten Meeresbewohner hat das wenig zu tun. Der Vorgänger des Hummer hatte einen Namen, der die Fahrzeuge unmöglich zum Verkaufsschlager machen konnte.
Das Militärfahrzeug HMMVV (High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle, lautmalerisch Humvee) wurde nämlich 1985 von der AM General Corporation für das US-Militär entwickelt. Erst 1992 begann das zu General Motors gehörige Unternehmen, den neu getauften Hummer als Straßenversion zu verkaufen. Es kamen drei Versionen des Hummer auf den Markt; klar war ein krasses Logo erforderlich. Da das Meerestier Hummer im US-Amerikanischen nur als Lobster bekannt ist, wurde kein Gedanke daran verschwendet, den Wagen ausgerechnet mit einem Hummer zu verzieren. Stattdessen prangte der Fahrzeugname in großen Lettern auf dem Kühlergrill und auf der hinteren Stoßstange. Zunächst war der Wagen nur als Hummer bekannt.
Zur besseren Unterscheidung erhielten die Nachfolgemodelle den Zusatz H2 und H3. 2010 hatte dann das letzte Stündchen des Kult-Autos geschlagen, das mit einem Verbrauch von bis zu 30 Litern auf 100 Kilometern einfach nicht mehr in die Zeit passte. Am 24. Februar verkündete General Motors, dass die Produktion eingestellt wird. Am 2. Februar 2020 feierte Hummer eine Wiederauferstehung.
Beim Super Bowl wurde der GMC Hummer EV präsentiert, der Ende 2021 in den Verkauf ging. Seinen einprägsamen Namen hat das nun elektrisch betriebene Pickup-Fahrzeug behalten, firmiert aber nicht mehr als eigene Marke, sondern als eines der Fahrzeugmodelle im Portfolio von General Motors, genauer von der Marke GMC. Zu den bekennenden Hummer-Fans gehört wie erwähnt auch Schauspieler Arnold Schwarzenegger. Doch da der einstige Gouverneur von Kalifornien auch ein grünes Gewissen hat, gönnte er sich 2017 einen besonderen Spaß und ließ seinen H1 vom österreichischen Unternehmen Kreisel Electric mit einem Elektroantrieb ausstatten. "Im vergangenen Winter hat Kreisel Electric meine G-Klasse elektrifiziert, jetzt auch einen Hummer. Wenn Kreisel in dem Tempo weitermacht, werde ich von LA schon bald im Elektroflugzeug anreisen", erklärte der „Terminator“.