16 Aug
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54 Prozent aller erwerbstätigen Onliner in Deutschland setzen nach eigenen Angaben Dienste wie Twitter, Facebook oder Blogs für berufliche Zwecke ein. Ein Jahr zuvor äußerten sich erst 44 Prozent gleichermaßen. Damit sind die Social-Media-Nutzer im Berufsleben zum ersten Mal gegenüber den Nicht-Nutzern in der Mehrheit. Das zeigt der aktuelle Social-Media-Atlas 2021 der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna, für den 3.500 Internet-Nutzer ab 16 Jahren repräsentativ befragt wurden. 

Soziale Networks brauchten nur wenige Jahre, um sich an deutschen Arbeitsplätzen als Standard zu etablieren. Als Deutschland in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war noch nicht einmal jeder vierte berufstätige Internet-Nutzer am Arbeitsplatz im Web 2.0 unterwegs: 2014 setzten erst 19 Prozent Social Networks beruflich ein. Die berufstätigen Onliner, die bei der Arbeit derzeit (noch) ohne Social Networks auskommen, teilen sich in drei Gruppen: 18 Prozent nutzen Soziale Networks generell nicht, weder privat noch beruflich. Weitere acht Prozent sind zwar privat online und im Soziale Networks unterwegs, benötigen das Internet für die Ausübung ihrer Arbeit aber überhaupt nicht. Die verbleibenden 20 Prozent nutzen im Job zwar das Internet, aber keine Sozialen Medien. 

Unternehmen müssen also heute mit der Realität leben, dass sich im Social-Media-Zeitalter viel mehr Mitarbeiter öffentlich im Zusammenhang mit ihrer Arbeit äußern als früher üblich. Jeglicher Versuch, dies komplett zu unterbinden, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Unternehmen müssen also eher schauen, wie sie das Phänomen positiv für sich nutzen können. Denn die in den Sozialen Medien besonders aktive Mitarbeiter können exzellente, authentische Botschafter der Betriebe im Soziale Networks werden und zum Beispiel auch im Rahmen von unternehmenseigenen Blogs gezielt eingesetzt werden Reputationsschäden durch missglückte Äußerungen aus der eigenen Belegschaft in den Sozialen Medien lassen sich durch grundlegende Richtlinien für die Social-Media-Kommunikation für alle Mitarbeiter vermeiden. 

Diese sollten standardmäßig unter anderem enthalten, dass sich Mitarbeiter klar solche als zu erkennen geben, wenn sie sich in den Sozialen Medien zu Themen rund um ihre Firma äußern. Und dass sie ihrem Gegenüber dabei auch im Web 2.0 grundsätzlich mit Wertschätzung, Integrität und Höflichkeit begegnen sollten. Vorrangig zum Einsatz kommen am Arbeitsplatz WhatsApp und YouTube. Jeweils 29 Prozent aller Internet-Nutzer ab 16 Jahren in Deutschland nutzen den Gruppenmessenger oder das Do-it-yourself-Videoportal nach eigenen Angaben beruflich. Ebenfalls weit verbreitet sind Facebook, das 26 Prozent der Onliner für ihre Arbeit einsetzen, sowie Instagram mit 22 Prozent. Dicht beieinander in der beruflichen Nutzung liegen die Karriere-Netzwerke LinkedIn mit 18 und Xing mit 17 Prozent. Weitere wichtige Kanäle für die Social-Media-Kommunikation im Berufsleben sind klassische Internet-Foren, die hierfür ebenfalls von 17 Prozent der Deutschen mit Internet-Anschluss genutzt werden, sowie Twitter und Blogs mit jeweils 16 Prozent.

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