16 Nov
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 Der in Deutschland immer noch vielfach unterschiedlich ausgesprochene Name der US-Sportbekleidungsmarke (häufig "naik" statt "naiki") bezieht sich bekanntermaßen auf die griechische Siegesgöttin Nike (römisch: Victoria). Interessanter als der - zuvor vielfach auch in anderen Branchen genutzte - Name ist seine Entstehung. 

Der amerikanische Wirtschaftsstudent und Mittelstreckenläufer Philip Knight erarbeitete 1962 in seiner Abschlussarbeit an der Stanford University ein Konzept, wie man günstig gute Sportschuhe für den US-Markt produzieren und vermarkten könnte. Motivation war für den Patrioten Knight die damalige Dominanz der Marken Adidas und Puma auf dem US-Markt. Das Konzept war vergleichsweise simpel, es konzentrierte sich auf die Produktion in asiatischen Billiglohnländern. Während Knight nach dem Studium zunächst eine Buchhalterlaufbahn einschlug, wollte er nebenberuflich sein eigenes Konzept austesten und reiste ohne eine eigene Firma im Hintergrund nach Japan, um sich dort mit Vertretern des Sportartikelherstellers Tiger (später Asics) zu treffen. Als er dort nach seiner Firma gefragt wurde, erfand er aus dem Stegreif den Namen „Blue Ribbon Sports", in Anlehnung an die blaue Schärpe, die damals in den USA den besten Läufern verliehen wurde.

Tatsächlich gelang Knight, eine Importlizenz für japanische Sportschuhe zu erhalten, und er gründete gemeinsam mit seinem Lauftrainer Bill Bowerman eine Firma mit dem Namen „Blue Ribbon Sports“ in Oregon. Der Erfolg kam zunächst über die günstigen Preise. Mitte der 60er-Jahre begann Bowerman, auch eigene Schuhe zu designen und in Asien produzieren zu lassen. Die Kombination von eigenen Schuhen mit dem Import von Tiger war es dann auch, die 1972 zu einem Zerwürfnis mit den Japanern führte. Man brauchte also eine Marke, um Tiger zu ersetzen.

Dem Vernehmen nach führte ein internes Brainstorming über das Thema „winning“ zum Namen der Siegesgöttin Nike. Als Logo designte die Studentin Carolyn Davidson den berühmten „Swoosh“ in Anlehnung an einen Flügel der Göttin. Sie erhielt dafür übrigens ganze 35 Dollar. Die einzige Vorgabe von Nike-Gründer Philip Knight war, dass das Logo an eine Bewegung angelehnt sei. Der Swoosh soll an die Flügel der Göttin Nike erinnern. Firmensitz ist Beaverton im US-Bundesstaat Oregon. Nike ist seit 1989 weltweit führender Sportartikelanbieter. Nike kam Mitte 2018 auf eine Marktkapitalisierung von 110,3 Milliarden US-Dollar, womit es zu den 100 wertvollsten Unternehmen weltweit zählt.  Heute ist der „Nike-Haken“ eines der bekanntesten Markenzeichen der Welt, ebenso wie seit 1988 der Slogan „Just do it“. Die beiden Markenbestandteile werden entweder alleine für sich oder auch in Kombination zur Markenkennzeichnung verwendet. Zum Weltmarktführer wurde Nike, neben guten Akquisitionen – wie etwa dem Kauf von Converse im Jahr 2003 -, vor allem dadurch, dass es der Marke als erste gelang, Sportschuhe und -bekleidung als Lifestyle-Mode auch außerhalb des Sports zu etablieren.“ Richtig ausgesprochen wird Nike als „naiki“.

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