13 Jul
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Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft ist seit Jahren Thema in Deutschland. Denn diese Entwicklung wird vor allem politische und gesellschaftliche Konsequenzen haben, beispielsweise bei der Rentenversorgung. Schon heute ist mehr als jeder vierte Deutsche - rund 22 Millionen Menschen - 60 Jahre alt oder älter. Und diese Generation stellt eine der wichtigsten und kaufkraftstärksten Zielgruppen dar. Marken sollten sich daher verstärkt mit den Interessen dieser sogenannten "Digit Ager" befassen. Die Agentur Fischer-Appelt hat in einem entsprechenden Report die wichtigsten Fakten zusammengetragen: 

Bis 2050 soll der Anteil der 60+-Jährigen Prognosen zufolge auf 38 Prozent anwachsen - so eine der ersten Zahlen im Report. Da auch die Digitalisierung immer weiter voranschreitet und die älteren Generationen bereits sehr online-affin sind, müssen sie auch auf den entsprechenden Kanälen abgeholt werden.

Vier von fünf Menschen, die älter als 60 Jahre sind, nutzen laut der Erhebung von Civey und Fischer-Appelt inzwischen täglich ihr Smartphone, um im Internet nach Informationen zu suchen. WhatsApp gehört für 70 Prozent zum Alltag und jeder zweite ist regelmäßig auf Facebook oder Youtube unterwegs. Instagram nutzen hingegen nur 20 Prozent der Digit Ager, die sonst oftmals als Silver Surfer betitelt werden. 

Obwohl die Ü60-Jährigen sich gerne online bewegen, sind sie bezüglich der Auswirkungen dennoch skeptisch. Jeder zweite Befragte glaubt, dass das Internet einen direkten persönlichen Austausch nicht ersetzen kann und mehr als die Hälfte sind sogar der Ansicht, das Internet trage zur Spaltung der Gesellschaft bei (51 Prozent). Darüber hinaus vertreten 53 Prozent dieser Generation die Meinung, dass das Internet zu viel Einfluss auf seine Nutzerinnen und Nutzer nehme. Mehr als 40 Prozent machen sich zudem Gedanken, welche langfristigen Auswirkungen die digitale Entwicklung wohl haben wird. 

Da viele der Befragten sich altersgemäß bereits im Ruhestand befinden, spielen Kaufpreise von Konsumgütern für sie naturgemäß eine wichtige Rolle. Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) geben an, dass der Preis von Produkten ihre Kaufentscheidung beeinflusse. Die Altersgruppe, die sich unmittelbar vor dem Renteneintritt befindet oder diesen gerade hinter sich hat, ist dabei besonders preissensibel, während das Thema mit steigendem Alter (ab 75 Jahren) zunehmend in den Hintergrund tritt (63 Prozent). Auch Nachhaltigkeit beeinflusst das Kaufverhalten der Digit Ager. 

Fast die Hälfte der Befragten gab an, bewusst regionale Produkte einzukaufen (48 Prozent). Bio-Produkte sind für fast ein Drittel der Befragten wichtig (28 Prozent), doch auch Produktionsbedingungen spielen inzwischen eine zunehmend wichtige Rolle. Jeder Fünfte (21 Prozent) würde von einem Kauf Abstand nehmen, wenn bekannt wäre, dass das Produkt unter menschenunwürdigen Bedingungen entstanden ist. Der Wunsch, möglichst wenig Verpackungsmüll zu produzieren, prägt die Kaufentscheidung von nur 14 Prozent der Befragten. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Nachhaltigkeit für weibliche Digit Ager bei der Kaufentscheidung relevanter ist als für männliche (32 Prozent vs. 23 Prozent).

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